00. Was ist Geld ?

„Was ist Geld? Eine Reise durch die Geschichte und Funktionen des wichtigsten Tauschmittels der Welt“

Was ist Geld?

Würdest du heute für eine Muschel arbeiten? Oder dir vorstellen, dein Gehalt in Goldbarren zu erhalten? So absurd es auch klingen mag, diese Formen von „Geld“ waren einst Realität und hatten ihren Wert in der Gesellschaft. Aber was ist Geld eigentlich? Ist es ein physischer Gegenstand oder doch eher eine Idee, die wir alle teilen? Lasst uns auf eine kurze Reise durch die Geschichte und die Funktionen des Geldes gehen, um diese Fragen zu beantworten.

Die Ursprünge des Geldes: Von Muscheln bis Gold

Vor Jahrtausenden war Handel hauptsächlich ein Tauschgeschäft – ein System, bei dem Menschen Güter direkt austauschten. Das klingt zunächst einfach: Du bist ein Bauer, der Getreide anbaut, und tauschst es gegen Fische, die der Fischer gefangen hat. Doch in der Praxis gab es ein Problem. Was passiert, wenn der Fischer kein Getreide will? Oder wenn du den ganzen Fisch, den du bekommst, gar nicht auf einmal brauchst?

Aus dieser Schwierigkeit entwickelte sich die Idee eines „allgemein akzeptierten Tauschmittels“ – Geld. Viele Kulturen haben in der Vergangenheit die unterschiedlichsten Dinge als Geld verwendet. Die pazifischen Inselbewohner setzten auf riesige Steine als Währung, während die Azteken Kakaobohnen verwendeten. Doch warum? Was macht diese Objekte so besonders, dass Menschen bereit waren, sie als Wertträger zu akzeptieren?

Was macht gutes Geld aus?

Damit etwas gut als Geld funktionieren kann, muss es drei zentrale Funktionen erfüllen:

1. Tauschmittel (Medium of Exchange)

Stell dir vor, du lebst in einem Dorf mit einem Bäcker, einem Metzger und einem Schuster. Wenn jeder anfängt, eine Art von Geld – sagen wir, Muscheln – zu akzeptieren, wird der Handel viel einfacher. Du kannst mit dem Bäcker Muscheln gegen Brot eintauschen, der Bäcker kann die Muscheln später dem Metzger für Fleisch geben, und so weiter. Ein gemeinsames Tauschmittel eliminiert die komplizierten, ineffizienten Tauschgeschäfte.

2. Wertspeicher (Store of Value)

Geld ist mehr als nur ein Mittel für den schnellen Handel. Es ist ein Mittel, um Wert über die Zeit zu speichern. In unserer Geschichte hat der Bauer, der im Sommer Getreide erntet, oft mehr, als er direkt konsumieren kann. Würde er das Getreide einfach aufbewahren, könnte es verderben. Wenn er es jedoch in Geld umwandelt, kann er es für einen späteren Zeitpunkt sparen und auch im Winter, wenn das Getreide längst verzehrt ist, noch kaufen, was er braucht.

3. Recheneinheit (Unit of Account)

Das Schöne an Geld ist, dass es den Wert von Waren und Dienstleistungen messen kann. In unserem Dorf könnte der Bäcker ein Brot für 5 Muscheln anbieten und der Metzger verkauft ein Stück Fleisch für 10 Muscheln. Geld gibt uns eine gemeinsame Sprache, die hilft, Werte zu vergleichen und Preise zu setzen.